Rebbe und Chassid

Im Herzen eines Chassid liegt eine tiefe Verbundenheit mit seinem Rebbe, ein Anker tief im weiten Ozean der chassidischen Tradition. Viele in der breiteren jüdischen Welt nehmen diese Verbindung mit einem getrübten Blick wahr. Denn so wie die ätherischsten Wahrheiten des Judentums oft in einem Schleier der Rätselhaftigkeit tanzen, so bleibt auch die Rolle eines Rebben für manche ein geflüstertes Geheimnis, eine oft falsch gehörte oder ganz und gar nicht gesungene Melodie. Wer also ist der Rebbe? Ein Tzaddik, der in Rechtschaffenheit erstrahlt? Eine Koryphäe im riesigen Universum der Tora? Ein Leuchtfeuer, das die Seelen entzündet, das lenkt, erleuchtet und Trost spendet in den Prüfungen des Lebens, sowohl des Geistes als auch des Herzens? Der Rebbe verkörpert all dies und geht doch darüber hinaus. Kein noch so großer Strauß von Lobpreisungen kann die Essenz eines Rebben wirklich einfangen. Denn ein Rebbe ist ein Gefäß, das mit göttlichem Licht überströmt, ein seltenes Juwel, das der Allmächtige in unsere Mitte stellt, Generation für Generation, und das ein Portal zu spirituellen Aussichten jenseits des gewöhnlichen jüdischen Horizonts bietet. In seinem Herzen hegt ein Rebbe keine irdischen Sehnsüchte, außer der Umarmung des Göttlichen, dem Streben nach den Geboten der Tora und der Führung der Seelen auf diesem heiligen Pfad. Das unterscheidet ihn selbst von den am meisten verehrten Tora-Gelehrten. Obwohl der Wandteppich der Chassidim reich und vielfältig ist, gewebt aus einzigartigen Traditionen und Bräuchen, gibt es einen goldenen Faden, der sie alle verbindet: das unnachgiebige Band zwischen den Chassidim und ihrem Rebbe. Aus Angst vor Parallelen zu anderen Glaubensrichtungen haben sich einige Juden, vielleicht aus Unwissenheit, manchmal von ihnen abgewandt oder sogar tiefe Wahrheiten, die in ihrem eigenen Erbe verwurzelt sind, in Frage gestellt. Wie, so fragen sie sich, kann ein Sterblicher in unserem direkten Bund mit dem Göttlichen eine so verehrte Stellung einnehmen? Missverständnisse über dieses heilige Band, das Bündnis zwischen Rebbe und Chassid, und seine Bedeutung in der großen Erzählung des Judentums können zu falschen Vorstellungen führen. Das Ziel dieses Bandes ist es, diesen Nebel zu vertreiben und das Vermächtnis und die überragende Rolle eines Rebben in der jüdischen Odyssee sowie seine tiefe Verwandtschaft mit seinen Schülern zu beleuchten.

Live Mitschnitte meines Unterrichts - gestreamt u.a. von dem Jüdischen Bildungszentrum Chabad Berlin.

In the heart of a Chassid, there lies a profound bond with their Rebbe, an anchor deep within the vast ocean of Chassidic tradition. Many, in the wider Jewish tapestry, perceive this tie with a clouded gaze. For just as the most ethereal truths of Judaism often dance in veils of enigma, so too does the role of a Rebbe remain a whispered secret to some, a melody often misheard or altogether unsung. So who, then, is the Rebbe? A tzaddik, resplendent in righteousness? A luminary of Torah's vast universe? A beacon who kindles souls, who steers, enlightens, and provides solace in life's trials, both of spirit and of heart? The Rebbe embodies all these and yet transcends them. No bouquet of praises, however grand, can truly capture the essence of a Rebbe. For a Rebbe is a vessel overflowing with Divine light, a rare gem that the Almighty sets amidst us, generation after generation, offering a portal to spiritual vistas beyond the ordinary Jewish horizon. ... Misunderstandings of this sacred bond, the Rebbe-chassid alliance, and its significance in Judaism's grand narrative can breed misconceptions. This tome's quest is to dispel these mists and shine a luminous beacon on the legacy and paramount role of a Rebbe in the Jewish odyssey and his deep kinship with his disciples.

Live recordings of my classes - streamed by the Jewish Education Centre Chabad Berlin.